Für das heutige Franken verlief die
letzte Eiszeit günstig, denn zwischen den Eismassen lag es als
eisfreie Zone. Vereinzelte Grabhügelfunde
bei Ergersheim, Ickelheim,
Herbolzheim und am Osing
zeugen von Bevölkerung bereits um 1200 - 700 v.Chr. Nachweißlich siedelten ab etwa 387 v.Chr. die
Kelten, deren Urheimat Nordfrankreich ist, in unseren Raum. Ihr Siedlungsgebiet sicherten sie durch
Wehranlagen gegen den Ansturm der Germanen die von Nördlich des Maingebietes vorstießen. Zu erkennen sind diese Anlagen noch auf dem
Petersberg bei Marktbergel am Ickelheimer Schloßberg an der Ergersheimer
"Alten Burg" bei Burgbernheim und bei Bullenheim. Der
Hohenlandsberg war ebenfalls eine keltische Höhenburg. Ein riesiger
keltischer Ringwall mit einem Umfang von 5 km und einer befestigten Fläche von
12 ha befindet sich bei Finsterlohr an der Tauber. Trotz aller Befestigungen
durchbrachen um
das Jahr 100 n.Chr. die Germanen die keltischen
Grenzen und drängten sie zurück. Der früheste germanische
Vorstoß der Kimbern und
Teutonen, erfolgte bereits zu Beginn des 1.Jahrhunderts
v.Chr. Um die Zeitwende tauchten neue germanische Stämme in Mainfranken auf,
die Hermanduren und Sueben. Während des 1.Jahrhunderts rücken die Römer in
das von Kelten und Germanen besetzte Gebiet vor. Der Main im Westen wurde erst
etwa im Jahre 150 erreicht. Um 160 n.Chr. wurde der
Limes gebaut,
zur Sicherung der römischen Gebiete. Die Germanen durchbrachen
166 n.Chr. den Limes mit den Alamannen und den Hermanduren an
ihrer Seite. Mit Beginn des 3.Jahrhunderts hatten die Römer ihre
nördlichste Grenzlinie in Franken erreicht. Erst jetzt wird der Limes
mit einer Höhe von 2 - 3 Metern und einer Mauerstärke von etwa 1,20 m aus Stein
vollendet. Selbst diese Mauer war den anstürmenden Alamannen nicht gewachsen. Der zweite Sturm erfolgte 233 n.Chr.
Mit aller Macht brechen
Germanen, Alamannen und Hermanduren aus den heute fränkischen Gebieten am Main,
an der Wörnitz und an der Altmühl zur gleichen Zeit durch den Limes. Auf ihrem
Weg zur Donau verbrennen und zerstören sie alle Kastelle und römische Siedlungen.
Um das Jahr 260 ist das Gebiet im Besitz der Germanen.
Das südliche Franken muß von den Römern völlig geräumt werden. Zunächst
gelingt es ihnen die alte Grenze am Rhein und an der Donau noch für einige
Jahrzehnte zu halten. Im Jahre 476 ist dann das Ende des römischen Kaiserreiches
besiegelt und die germanischen Stämme treten das Erbe an.
Von Italien bis zur Donau erstreckt sich das Ostgotenreich
Theoderichs des
Großen (seit 489 König) in den Grenzen des ehemaligen römischen Reiches. Sein
Volk war von Südrußland über den Balkan nach Italien gekommen. Zuvor waren
die Westgoten, Burgunder und
Vandalen abgezogen. Das nördliche Franken wird nun
von den Thüringern
beherrscht. Für den Zeitraum vom Jahr 0 - 550 n.Chr.,
während der Völkerwanderung
war das heutige
Franken dünn besiedeltes Durchgangsland der Hermanduren, (Vorfahren der
Thüringer?) Markomannen, Naristen, später der Alamannen und
Burgunder.
Durch den Zugang der Burgunder sahen sich die Alamannen in ihren Lebensraum
eingeschränkt, so kam es zwischen den beiden Germanischen Völkern zu heftigen
kriegerischen Auseinandersetzungen in der die Burgunder bereits um 290 unterlagen und an
den Rhein abzogen. Ihre Hauptstadt Worms ist aus
dem Nibelungenlied bekannt. Ab 450 fielen die
Hunnen unter ihrem
König Attila in Franken ein und zogen Richtung Rhein weiter. Am Ende des
Völkerwanderungssturmes um 475 befinden sich im heutigen fränkischen Gebiet
noch zwei Volkstämme, die Alamannen und die Thüringer. Im Jahre 496 wurden die
Alamannen durch die Franken bei Zülpich
endgültig
geschlagen. Durch die heranrückenden
Franken gab es dann für die heimische Bevölkerung und Siedlungslandschaft nachhaltige
Veränderungen. Ab 550 kam
ein kräftiger
Bevölkerungszuwachs aus Rheinfranken.
Kurz vor Beginn des 5. Jahrhunderts drangen vereinzelt Franken mit ihren
Gefolgsleuten bis in den Gollachgau vor. Dies geschah ohne Unterstützung der
fränkischen Herrscher. Zu ihren Schutz errichteten sie, unter anderen, auf dem
Frankenberg, (jetzt Schloß Frankenberg), ein Befestigtes Lager, daher der Name
Frankenberg. Das dünn besiedelte, neugewonnene, ostfränkische Land, regierte der
Herzog Marcomir um das Jahr 391. Dieser Herzog trat seinen Sohn Pharamund I. die
Regierung ab und begibt sich auf den Frankeberg, er stirbt und wird dort auf
heidnische Art begraben.
Im 6.Jahrhundert begann die
planmäßige
Besiedlung durch die
Franken. Der Vorstoß erfolgte
in drei Etappen die man zeitlich und sachlich trennen muß. Seit dem Sieg über
die Alamannen 496 und 506 dringen die fränkischen kriegerischen Bauern unter
der Oberleitung ihres Königs, entlang der alten Heerstraßen aus der Rheingegend,
zunächst in nordöstliche Richtung vor. Hier saßen die Thüringer, diese
wurden nach blutigen Kämpfen 531 endgültig besiegt. In südöstlicher Richtung
treffen die Franken auf die Reste der besiegten Alamannen. Die Landstriche durch
das Sualafeld (über Feuchtwangen - Weißenburg - Treuchtlingen und Eichstätt)
werden sofort von den einrückenden Frankenbauern besetzt. Dieser erste Vorstoß
der Franken hatte seinen Grund in einer Machterweiterung des Frankenkönigs, es
handelte sich um eine organisierte Eroberung des fränkischen Raumes. Vom Rhein her zieht
sich die Landnahme durch die Kraichgauer Senke entlang nach Osten und Südosten
aber ebenso den Main und die Saale aufwärts.
Bis zum 8.Jahrhundert
war die Maingegend der Ehegrund und auch die Windsheimer Bucht Siedlungsland für die
Franken. Das Zentrum ihrer Besiedlung liegt um Würzburg. Dieser Vorstoß wurde militärisch geführt, um für den König
wichtige Punkte und Landstriche, die für die Reichsgrenzen von
Bedeutung waren, zu besiedeln und zu sichern. Überwiegend waren
dies Furten an wichtigen Flußübergängen. Mit
der Entstehung der 4 Urgaue, Gollachgau, Rangau, Ehegau und Iffgau, entstanden
gleichzeitig eine Reihe von Siedlungen deren Namen mit
"heim","hausen","hofen" und
"dorf" endeten. Diese Ortsnamen sind so alt wie die
fränkische Siedlungsgeschichte in unserem Raum. Diese erste Siedlungswelle erfolgte etwa zwischen
500 und 550.
Diese ersten Orte wurden durch
starke Kastelle und Burgen an wichtigen Straßen gesichert. Daraus entstanden
die späteren Königshöfe. Zu
diesen Zeitpunkt wurde auch der Königshof Windsheim gegründet. Danach läßt die Siedlungstätigkeit der Franken für längere
Zeit nach, dies wurde durch Streitigkeiten im Hause der Merowinger ausgelöst.
Es ist erwiesen, daß nicht Befehls- und Untertanenverhältnis die Beziehung zum
König regelten, sondern eine Treuebindung nach Art der Gefolgschaft, die im
Falle des Interessenkonflikts gelöst werden konnte. Dieses Widerstandsrecht kam
vor allem darin zum Ausdruck, daß die Schicht der führenden Gefolgsleute für
Expansions-, Befriedungs- und Verwaltungsvorhaben des Königtums immer wieder
neu gewonnen werden mußten.
Ab dem 6.Jahrhundert wurden die Franken christlich.
Die zweite
Siedlungswelle erfolgte etwa zwischen 700 und 750 unter
Karl Martell (714 - 741) dabei gibt es eine weitere Ausweitung des fränkischen
Reiches in Richtung des oströmischen Reiches
und nach Süden. Blickrichtung ist
Regensburg das über die Heerstraßen zu erreichen ist.
Die Ortsnamen dieser Siedlungen haben überwiegend die Endungen
"bach","au" und "brunn", sie
ergaben sich aus den landschaftlichen Gegebenheiten.
Planmäßig werden in
den eroberten Gebieten Maßnahmen ergriffen, um durch Rodung, Entwässerung und
Straßenbauten und Neugründung von Dörfern im Anschluß an Königshöfe
das
Gebiet zu befestigen. An diese Königshöfe
(auch als Salhof
bezeichnet) mußten die Steuern und Abgaben entrichtet werden.
Im Gebiet Zentralfrankens, bei Würzburg, werden an den
Mainübergängen königliche Höfe errichtet: Ochsenfurt, Kitzingen, Dettelbach,
Iphofen, usw., an den Ufern der Fränkischen Saale entstehen nördlich
Hammelburg der Königssitz Sulz a.d.S.
In der Windsheimer Gegend (Rangau) waren dies: Burgbernheim,
Herbolzheim,
Ickelheim, Lenkersheim, Windsheim
und Gollhofen(Gollachgau). Der
Königshof Windsheim
befand sich
dort , wo heute die Kleinwindsheimer Mühle ist. Diese Königshöfe besaßen
fast alle Königskirchen bzw. waren Urpfarrei. Die Ausnahmen bilden
Ickelheim und Seinsheim.
Die wichtigsten Punkte bei einer Frankensiedlung waren: die
Nähe von Wasser, die mäßige Entfernung zu einer anderen
Siedlung und die Möglichkeit, das ganze Jahr über eine
begehbare Straßenverbindung aufrecht zu erhalten. Die Straßenverbindungen
(überwiegend Höhenwege) waren sogenannte "Rennwege". Diese Wege waren
in
gewissen Abständen mit
Befestigungsanlagen (Holztürmen) versehen, wie z.B. der
Spielberg
bei Rüdisbronn, das "Alte Schloss" südlich von Herbolzheim, der Turmhügel in
Herbolzheim, in Mörlbach und Ipsheim. Seit dem
8.Jahrhundert herrschte in unserem Raum fränkisches Recht
.
Bereits 770 - 780 wurde in
Franken Wein angebaut. Die Fachkräfte für den Weinanbau waren
zugewanderte Rhein - und Moselfranken.
Alle diese königlichen Verwaltungspunkte sind
Zentren einer intensiven Rodungs- und Kolonisationstätigkeit. Ohne große Rücksicht
auf die bestehenden Gaugrenzen werden neue Siedlungen angelegt. Alle diese
Dörfer sind wichtige Elemente für die Bewirtschaftung der königlichen Güter.
An der bedeutsamen Nord - Südstraße von Erfurt über Weißenburg nach Italien
entstehen in Altsiedelungen jetzt im 8.Jahrhundert die Königshöfe: Hallstadt,
Eggolsheim, Forchheim, Büchenbach, Fürth und Schwabach. Weitere Königshöfe
sind: Riedfeld (Neustadt), Langenzenn, Roßtal, Dietenhofen und Herzogenaurach.
Der dritte Vorstoß der Franken erfolgte in das Gebiet des bayerischen Nordgaues
der seit dem 6.Jahrhundert vom Stamme der Bajuwaren besiedelt wird. Zunächst
war aber eine Wiederunterwerfung der Völker östlich des Rheines, welche sich
unter Ausnützung der inneren Wirrnisse sich den Frankenreich entzogen hatten,
die vordringlichste Aufgabe. Im Jahre 741 erfolgte der notwendig gewordene
Feldzug gegen den Bayernherzog Odilo. Der Angriff der Franken erfolgte von der
Westseite über den Lech. Nach den Sieg der Franken 743 begann die
Gründung der Königshöfe: Altdorf, Lauterhofen, Schmidmühlen, Burglengenfeld,
Berngau (Neumarkt), Mühlbach und Hemau. Damit war es den Franken möglich, ohne
Gefahr im Rücken in die bayerische Hauptstadt Regensburg zu gelangen.
Die Gründung des Bistümer Würzburg und Eichstätt erfolgte 741. Ingelheim und
Aachen waren zwar immer noch die gern besuchten Pfalzen der
Herrscher aber jeder Kriegszug gegen die Awaren und
Slawen und die
Errichtung der bayerischen und Pannonischen Mark = (Awarische Mark)
läßt Franken zum Kernland im
germanischen Teil des Reiches werden.
Neben den Straßen ist es insbesondere der Wasserweg, welcher für das
Wirtschaftsleben und die Verbindung der einzelnen Landstriche und Länder in
Frage kommt. Die Reichsannalen berichten 793 von einen Plan die Flüsse Rezat
und Altmühl mit einem schiffbaren Graben zu verbinden, um bequem von der Donau
in den Rhein zu gelangen (Karlsgraben). Zwischen den beiden Flüssen wurde ein
Graben von 2000 Schritten Länge und 300 Fuß Breite angelegt, jedoch
vergeblich. Aufgrund des sumpfigen Bodens hatte das Werk keine Zukunft, was bei
Tage ausgehoben wurde stürzte bei Nacht wieder ein. So wurde diese Verbindung
zwischen Donau und Rhein nie fertig gestellt.
Letzte Überarbeitung 07.04.13