Das Ickelheimer Tor
Der Ort hat eine Vergangenheit die
zurück reicht bis in die Jahre der fränkischen Landnahme
. Es finden sich
allerdings im Ickelheimer Wald Hügelgräber, die wesentlich
älter sind.
Ickelheim ist eine der sogenannten Muttersiedlungen in der
Windsheimer Bucht und ist 889 als fränkischer Königshof belegt. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahre
741.
Ickelheim war lange Zeit Sitz des
Deutschen Ordens , hatte eine
eigenständige Pfarrkirche und zeitweise eine eigene
Gerichtsbarkeit. 822 wurde urkundlich bestätigt daß Ickelheim
dem Bistum Würzburg Zehntpflichtig war. Im Jahre 1249 stellt
der Papst das Heilsbronner Kloster und Ickelheim unter seinen
Schutz. Am 16.Oktober 1259 wird in Ickelheim ein Vertrag
zwischen der Stadt Uffenheim und den Nürnberger Burggrafen
geschlossen, der den Verkauf eines Teiles der Burg Virnsberg an
die Nürnberger und Besitzungen der Nürnberger in Ickelheim an
die Uffenheimer regelt.
Ab dem Jahre 1294 lag das Schicksal Ickelheims in den Händen des
Deutschen Orden, der die Geschichte des Ortes 500 Jahre lang
mitprägte. Der Bischoff von Würzburg erhebt 1347 die Ickelheimer Kirche zur
selbständigen Pfarrkirche. 1394 erweiterte der Deutsche Orden seine
Liegenschaften durch den Zukauf der Orte Breitenau und Westheim.
Zu einer schweren Auseinandersetzung zwischen dem Deutschen Orden
und der Stadt Windsheim kam es im Jahre 1349, die Stadt wurde vor
der römischen Kurie wegen eines Eingriffes in die
Gerichtsbarkeit verklagt . Nachdem Windsheim diesen Streit
verloren hatte, wurden einige Windsheimer Bürger exkommuniziert
darunter auch der Ratsherr Peter Kumpf.
Das Kloster Birkenfeld verkaufte 1403 seine Ickelheimer
Besitzungen an das Windsheimer Augustinerkloster. Ab dem Jahre
1411 sind die Schultheißen des Deutschen Ordens namentlich
erwähnt. Das Ickelheimer Amt besaß erhebliche Kompetenzen. Die
Vogtei und das Kastenamt war außer für die Ordensgüter in
Ickelheim auch für Ergersheim und den sogenannten Gau zuständig. 1565 baute der Orden ein befestigtes Amtshaus für den
Schultheiß, den Amtsknecht und die Dienstboten. Dieses Schloß
ist auch heute noch in Ickelheim zu sehen.
Am 16. März 1648 wurde der Ort von aus Windsheim abziehenden
schwedischen Truppen angezündet. Es wurden viele Gebäude
zerstört. Ab 1649 ist Ickelheim Evangelisch. In früherer Zeit gehörten 3 Mühlen
zum Ort, die Dorfmühle, die 1972 bei einem Großbrand schwer beschädigt wurde.
Mit dem Tod des letzten Müllers im Jahre 2005 war diese Mühle verschwunden.
Die Wasenmühle, 1947 brannte diese Mühle ebenfalls aus, sie wurde bis 1990 als
Schneidmühle betrieben.
Die Linkenmühle, sie ist heute noch in Betrieb, das
erste mal wurde sie 1347 erwähnt. Im 18.Jahrhundert
hatte Ickelheim 8 Bayerische Untertanen, 52 Untertanen des
Deutschen Ordens und 4 Untertanen der Reichstadt Windsheim. Ickelheim ist 1799
- 1804 ein Deutschmeister Dorf das zum Amt Virnsberg gehört. 1806
kam Ickelheim zu Bayern.
Eine große Katastrophe ereignete sich 1856 durch eine
Brandstiftung. Ein großer Teil des Ortes brannte ab, durch
ungünstigen Wind wurde der Brand angefacht und war kilometerweit
zu sehen. Abgebrannt sind 42 Gebäude, 10 Wohnhäuser, 11
Scheunen und 21 Nebengebäude.
Die Spar- und Darlehenskasse wurde 1892 gegründet. 1896
erfolgte die erste Flurbereinigung. Das Schulhaus wurde zwischen
1904 und 1905 errichtet. 1925 wurde eine Wasserleitungsanlage
erstellt .
Im Ersten Weltkrieg hatte die Gemeinde 39 Gefallene zu
verzeichnen, im Zweiten Weltkrieg 27. Zum Kriegsende wurden
durch Amerikanische Bomben erhebliche Schäden in der näheren
Umgebung angerichtet. Am 14.April 1945 versuchten die Amerikaner
Ickelheim einzunehmen. Da ihnen aber Gewehrfeuer entgegen schlug
zogen sie sich zurück und beschossen den Ort mit Brandgranaten,
dabei wurde ein Zivilist getötet und mehrere Gebäude zerstört. Bei den Kämpfen fielen drei Soldaten der Wehrmacht. Am
15.April wurde Ickelheim eingenommen.
Nach Kriegsende nahm Ickelheim viele Flüchtlinge und Obdachlose
auf. Ab 1945 begann der Wiederaufbau. Der erste Kindergarten
wurde 1952 gebaut. Die Kanalisation erfolgte 1954/55. Der Anschluß an das
Fernwasser erfolgte ebenfalls 1955. Ein neues
Feuerwehrhaus und eine Gemeinschaftsfrostanlage wurden 1958
errichtet. Von 1967 bis 1970 Flurbereinigung. 1970 wurde das
Dorf zum schönsten Dorf des damaligen Landkreises Uffenheim
gekürt. Eine Gemeindehalle wurde 1972 an der Sontheimer Straße
errichtet . Ab 1974 wurde ein Baugebiet ausgewiesen. Im Zuge der
Gemeindereform wurde Ickelheim 1976 nach Bad Windsheim
eingemeindet. Der neue Kindergarten wurde 1980 eingeweiht.
Eine Goldmedaille wurde 1987 im Bundeswettbewerb "Unser Dorf
soll schöner werden" errungen. Anläßlich dieses
Ereignisses wurde am 10.September sogar ein Feuerwerk abgebrannt. Die 1250 Jahrfeier des Ortes war 1991.
Wie in allen ländlichen
Orten änderte sich auch in Ickelheim die Struktur in der
Landwirtschaft. Von 54 landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieben
1945 sind 1991 nur noch 15 übrig geblieben. 2010 gibt es nur noch zwei. Zu erwähnen ist,
daß in den Südhanglagen Ickelheims Wein angebaut wird. 2005 wurde der Ort an das
Windsheimer Kanalnetz angeschloßen.
Der Ort hat noch drei Gasthäuser und einige Häuser mit
Fremdenzimmern. Die letzte große Baumaßnahme war der Bau des
Schützenheimes, das überwiegend in Eigenleistung erbaut wurde. Er hat etliche Vereine: den Gesangverein "Lyra"
(gegr.1904), den
Kriegerverein, die Landjugend, den Obst und Gartenbauverein,
den Posaunenchor, den Schützenverein (gegr. als Zimmerstutzengesellschaft 1889), dieser hat eine eigene
Vorderlader Abteilung und den Sportverein. Seit einigen Jahren gibt es
Singabende die von nah und fern besucht werden. Das Vereinsleben wird
in Ickelheim sehr gepflegt. Ickelheim hat eine Metzgerei, einen kleinen
Lebensmittelladen, eine Bäckerei zu der auch die Brotfabrik am Ortsrand gehört,
Sanitär und Heizungsfirmen, Schreiner, Fliesenleger und Elektrohandwerksmeister.
Letzte Überarbeitung 27.07.12